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2019/2020

Sechstklässler Felix Bühl aus Lehrensteinsfeld von der Realschule Obersulm (RSO) pflanzt Chilisetzlinge im elterlichen Hausgarten und kümmert sich um RSO-Bienen

Weit mehr als nur ein Lückenbüßer während der Corona-Krise

Seit Wochen schon hat die Corona-Krise die Welt, auch die Schulwelt, fest im Griff. Infolge der eingeschränkten Unterrichtspräsenz an den Schulen, ruhen zurzeit auch die Arbeiten im Schulgarten und der Imker-AG an der Obersulmer Realschule (RSO).
„Felix Bühl von der Klasse 6c hat spontan gesagt: Das mache ich“, sagt Realschullehrer Heiner Strohauer. „Auch hat Felix jetzt die drei Bienenvölker von der RSO-Imker-AG unter seine Fittiche genommen“. Und so stehen jetzt die drei Bienenvölker der RSO neben dem eigenen Bienenvolk von Felix in dem weitläufigen Garten hinter dem Haus seiner Eltern in Lehrensteinsfeld. Die Bienen erfordern gerade jetzt im Frühjahr und Frühsommer intensive Pflege und tägliche Kontrolle. Neben seiner Mitarbeit in der RSO-Imker-AG, engagiert sich der Sechstklässler noch intensiv bei der Arbeit im RSO-Schulgarten. Und so pflanzt der 14-jährige Sechstklässler derzeit im elterlichen Hausgarten rund 40 Chilisetzlinge. Die Pflanzlöcher hat er bereits ausgehoben. Die Samen hat er von der Schule bekommen und zu Hause in kleinen Töpfen gezogen. Die etwa zehn bis 15 Zentimeter großen zarten Pflänzchen kommen jetzt in den Boden. Zuvor noch eine Handvoll zerkleinertes Brennnesselkraut und eine Schippe Pferdemist vom Bauernhof seines Onkels ins Pflanzloch und angießen. Felix hat den berühmten „grünen Daumen“ und werkelt gerne im Garten. Dafür hat er bereits auf einem kleinen Areal neben dem Haus sein eigenes „Gärtle“ und baut dort Kopfsalat, Kohlrabi, Zwiebeln und Erdbeeren an. Nach dem Ernten der Chilischoten will er die Chilischoten trocknen und im Thermomix seiner Mutter zu Pulver mahlen. „Das Pulver tüten wir ein und verkaufen es bei uns an der Schule oder unserem Stand bei der Seeweihnacht“, verrät er. Der Erlös vom Verkauf des Chilipulvers und auch dem Honig kommt dem Schulprojekt Tablada in Lima/Peru zugute.

In den 80er-Jahren hat der frühere Realschullehrer an der RSO und spätere Schulrat Günter Sauter, während seines beruflichen Aufenthalts in Peru, an einer deutschen Schule in Lima unterrichtet und dabei das dortige Kinderheim Tablada kennengelernt. Dabei war er zugleich einer der Mitbegründer des Schulprojektes Kinderheim Tablada. Von Anfang ist die RSO unterstützend dabei. „Bei den Kindern im Alter von drei bis elf Jahren, handelt es sich hauptsächlich um Kinder aus sehr armen Familien. Die Kinder erhalten drei Mahlzeiten täglich, Hilfe bei den Hausaufgaben und der Freizeitgestaltung sowie Vorbereitung auf den Beruf. Unser Bestreben ist es, zusammen mit weiteren Spendern, jeden Monat 1000 Euro für das Projekt nach Lima zu schicken“, sagt der Realschullehrer Heiner Strohauer. Diese Spendengelder, der Verkauf von Chilipulver und Honig sind der Beitrag der Willsbacher Realschule an dem Hilfsprojekt in Lima. Dabei macht das Engagement von Felix Bühl weit mehr aus, als einen Tropfen auf einen heißen Stein.

(hlö)

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